Sprache vermittelt Werte und Visionen, wirkt unterbewusst und sie hat einen ganz entscheidenden Einfluss auf den Erfolg Deines Business. In diesem Artikel liest Du, wie Du das richtige Wording für Deine Marke findest!
Das Thema „Sprache und Kommunikation“ ist ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Marken- und Sichtbarkeit – Strategien. Im Beitrag „Wie dein Wunschkunde endlich von dir erfährt“ bin ich auch schon detaillierter auf sieben häufige Fehler erfolgreicher Kommunikation eingegangen. Doch ich werde oft gefragt, wie man „die richtigen Worte“, die eigene Markensprache, findet? Wo man da denn nun am Besten zu suchen beginnt?
Wie du deine Markenstimme findest
Dies war für mich Anlass genug, eine Expertin der Worte zu Wort kommen zu lassen: Ann-Christin von Frau Schmitt Schreibt hat sich dem Thema Text, Sprache und Kommunikation verschrieben. Ich verfolge ihren spannenden Blog schon länger. Sie ist mir auch durch ihren durchdachten Newsletter mit den spannenden wöchentlichen Text-Inspirationen ins Auge gesprungen. Denn ihr faszinierendes Spiel mit Worten und ihre durchdachten „Praxis-Tipps“ für nicht-Texter haben mich beeindruckt. Da gerade die Sprache ein sehr wichtiger Erfolgspfeiler starker Markenstrategien ist, habe ich sie daher eingeladen, einen Gastartikel zu schreiben. Ich habe sie darum gebeten, uns ein Stück weit in ihre Welt mitzunehmen und uns praxistaugliche Tipps zu verraten, die dabei helfen, die richtigen Worte zu finden.
Bei richtig guten Texten ist es genauso wie bei richtig guten Markenstrategien: sie werden sehr oft unterschätzt. Und die dahinter steckenden Potenziale bleiben ungenutzt.
Daher freu dich auf die praxisbezogenen Tipps von Ann-Christin für Selbstständige, die es nicht dem Zufall überlassen wollen, wie sie verstanden werden:
Sprache – der Spiegel Deiner Marke
„Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“, „Geiz ist geil“, „Mach Dir Freude auf“ – manchmal muss man nur den Text oder Slogan hören und schon weiß man, um welche Marke es geht. Das liegt zum einen daran, dass man diese Slogans immer wieder durch Radio, Fernsehen und Werbung eingetrichtert bekommt. Zum anderen aber auch daran, dass die Worte ganz gezielt gewählt sind: Sie vermitteln Werte, die wir wiederum mit den Marken in Verbindung bringen („wohnen und leben“ – Ikea, „billig, laut und frech“ – Media Markt, „Lebensfreude, Spaß“ – Coca Cola). Auch, wenn wir es meist nur unbewusst wahrnehmen: Sprache hat eine sehr große Macht auf unser Gehirn. Sie entscheidet mit, wie sympathisch – oder unsympathisch – eine Marke oder ein Unternehmen auf uns wirkt.
Zugegeben, bei den gewählten Beispielen handelt es sich um große Marken mit gigantischen Werbebudgets.
Aber auch als Solopreneur oder kleines Unternehmen ist es wichtig, seine Botschaft mit den richtigen Worten hinauszubringen.
Egal wie groß oder klein Deine Marke ist – sie vertritt bestimmte Werte. Und die kannst Du mit Deiner Kommunikation und vor allem Deiner Sprache zum Ausdruck bringen; jeden Tag über Social Media, Deine Website, E-Mails und Newsletter.
Werde selbst-bewusst
Aber wie schafft man es, eine einheitliche Unternehmens- oder Markensprache zu entwickeln, die die eigenen Werte widerspiegelt? Dazu solltest Du Dir zunächst darüber bewusst werden, wer Du bzw. wer Deine Marke eigentlich bist.
Dabei helfen Dir diese Fragen:
- Wie würde ich mein Unternehmen/meine Marke in nur einem Satz beschreiben?
- Für wen ist meine Dienstleistung/mein Produkt interessant? Wer ist meine Zielgruppe?
- Mit welchen Attributen würde ich mein Unternehmen/meine Marke beschreiben?
- Welche Werte verknüpfe ich mit meinem Unternehmen/meiner Marke?
- Was ist meine Vision?
Für die Beantwortung dieser Fragen kannst Du Dir ruhig etwas Zeit nehmen. Sie sind nicht nur die Basis für eine einheitliche Kommunikation, sondern für Deine gesamte Content-Strategie.
Arbeite mit Wording-Wolken
Um Werte und Visionen mit Sprache zu vermitteln, arbeite ich gerne mit Wording-Wolken. Was das ist? In einer Wording-Wolke sammelst Du Worte, die Deine Marke oder Dein Unternehmen gut widerspiegeln – oder eben auch nicht.
Ein Beispiel: Eine Marke, die Werte wie Bodenständigkeit und Langlebigkeit darstellt werden eher folgende Worte verwenden: traditionsreich, langlebig oder beständig. Worte wie innovativ, neuartig oder aufregend hingegen würde man eher einem Unternehmen zuschreiben, das die Werte Innovation und Entwicklung verkörpert.
Du hast Dir Deine Werte, Deine Vision und Deine Zielgruppe klargemacht? Super, dann geht’s los mit den Wording-Wolken!
Go-Words
Zunächst überlegst Du Dir, welche Worte Deine Werte und Deine Vision widerspiegeln; welche Worte auch Deine Zielgruppe ansprechend findet. Das kann eine ganz lange Liste werden, kein Problem! All das sind Begriffe, die Du in Deiner Kommunikation häufig einsetzen kannst und die zu Deiner Marke passen.
NoGo-Words
Im zweiten Schritt machst Du Dir darüber Gedanken, welche Worte und Begriffe nicht zu Deiner Marke passen. Oft sind das Synonyme oder Gegenpaare der Worte, die Du für die Go-Words aufgelistet hast. Diese Worte spiegeln die Werte Deiner Marke eher nicht wider und Du kannst auf sie in Deinen Texten verzichten.
Diese Liste mit den Go- und Nogo-Words kannst Du im Laufe der Zeit erweitern oder anpassen, es ist ein lebendiges Dokument. Denn: Schließlich wachsen Du und Deine Marke auch immer weiter.
Du fragst dich, wie du als „nicht-Texter“ zu solchen Wording-Wolken kommst? Nimm Dir eine Tasse Tee oder Kaffee, mach es Dir gemütlich und setz Dich vor ein großes Blatt Papier. Dann mache ein ganz klassisches Brainstorming: Halte Dir Deine Werte und Deine Vision vor Augen, dann schreib alle Worte auf, die Dir dazu einfallen und sich passend anfühlen. Das können einzelne Adjektive sein, aber auch kurze Phrasen. Im zweiten Schritt dann dasselbe mit Worten, die sich in Bezug auf Deine Werte und Deine Vision nicht gut und sperrig anfühlen. Wenn mir die Worte fehlen, arbeite ich manchmal mit Woxikon für Synonyme
Wer nicht fragt bleibt dumm…
Und damit hatte die Sesamstraße mal wieder Recht. Natürlich kannst Du Dir all diese Gedanken ganz alleine und in der Abgeschiedenheit Deines Homeoffice stellen. Aber: Natürlich musst Du Deine Überlegungen erproben. Es ist also keine Schande zu testen und Deine Zielgruppe oder Dein Umfeld nach Ihrer Meinung zu bitten. Wie kommen Deine Texte an? Fühlt sich die Zielgruppe angesprochen? Welche Wünsche oder Anregungen können Deine Kunden Dir geben? Antworten auf diese Fragen findest Du nur… richtig: Wenn Du fragst.
Wenn Du Dir noch mehr Unterstützung bei der Erstellung einer einheitlichen Kommunikation wünschst, dann schau gerne auf meinem Blog vorbei oder trag Dich für eine wöchentliche Text-Inspiration in meinen Newsletter ein.
Alles Liebe
Ann-Christin
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