Sie war Selbständig und hatte erneut eine tiefe Sinnkrise, Selbstzweifel nagten an ihr.
Seit Wochen hatte sie nichts mehr für ihre Selbstständigkeit getan. Sie fühlte sich wie gelähmt.
Negative Gedanken und ein schlimmes Gefühl von „Ich habe versagt!“ und „Ich bin dafür nicht gemacht“ durchbohrten ihr Innerstes.
Denn ihr Traum war von Anfang an so groß gewesen – doch nichts scheint zu funktionieren.
Es wirkt wie verhext, Selbstzweifel plagen sie und sie fragt sich „Soll es nicht sein„?
Sie ist traurig und überlegt, sich wieder für eine Fixanstellung zu bewerben und alles hinzuschmeißen. Obwohl sie das, wofür sie losgegangen war, über alles liebt.
Trotzdem fragt sie sich mit gesenktem Kopf:“Ist das mein Weg?“
Selbstzweifel in der Selbständigkeit: Warum sie wichtig und normal sind!
Kennst du diese Gefühle?
Ohne deine Antwort zu hören, bin ich mir doch sicher, daß du soeben genickt hast. Denn diese tief gehenden Selbstzweifel und Krisen sind ein Teil der Selbstständigkeit, die jeder kennt, über die aber kaum jemand spricht.
Selbstzweifel sind total normal und melden sich mit verlässlicher Regelmäßigkeit.
Das beobachte ich nicht nur seit vielen Jahren im Zuge persönlicher Gespräche…ich merke es auch an den vielen Aufrufen meines Artikels zu „Krisen zur Selbstständigkeit“, der zwei Jahre alt ist und doch zu den am meisten besuchten Artikeln gehört.
Selbstzweifel haben einen schlechteren Ruf als sie verdienen. Denn sie bedeuten nicht, dass du schwach oder unfähig bist. Im Gegenteil, sie zeigen, dass du anspruchsvoll bist und nach Perfektion strebst.
Ich bin der Meinung, daß es wichtig ist und auch wirklich hilft, darüber zu SPRECHEN. Weiters ist es wichtig, diese Gefühle und Phasen für sich selbst richtig einzuordnen um damit richtig umzugehen.
Und es hilft auch zu wissen, dass sie normal sind und man damit nicht alleine ist. Daher muss dieser Artikel jetzt her.
Konkrete Strategien um Selbstzweifel in der Selbständigkeit aufzulösen
Ich kenne diese Selbstzweifel selbst auch zu gut, sie besuchen mich in verlässlicher Regelmäßigkeit, und zwar seit Jahren. Und das, obwohl mein Business erfolgreich ist und ich die besten Kunden habe.
Eine ehemalige Kundin, die seit über 30 Jahren Selbstständig ist, versicherte mir, daß auch sie – seit mittlerweile Jahrzehnten – nach wie vor regelmäßig Selbstzweifel plagen. Das hat mich selbst auch überrascht, denn ich hätte das von ihr nicht gedacht. Gleichzeitig erzähle ich davon sehr oft und gerne, weil es zeigt: Selbstzweifel sind gekommen um zu bleiben!
Es ist also an der Zeit, Selbstzweifel als „Gefährten“ einzuordnen anstatt sie zu verteufeln
Ja, auch sie erhalte noch Besuch von Herrn Selbst und Frau Zweifel – obwohl sie von außen betrachtet doch „seit Jahren erfolgreich ist“.
Denn ja, es ist wie es ist: Selbstzweifel sind nicht rational. Sie haben ganz viel mit unserem Unterbewusstsein zu tun und sind von tief liegenden Glaubenssätzen beeinflusst.
In meinen Augen ist es wichtig, in solchen Situationen der Selbstzweifel einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nochmals folgende Dinge zu überlegen:
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Bin ich für die Selbstständigkeit gemacht?
Es gibt Menschen, die unbeschreiblich glücklich als Angestellte sind. Und andere, für die die Selbstständigkeit der Weg zum Glück ist. Beides ist gleich gut und ich finde es wichtig, sich selbst klar darüber zu werden: „Welcher Weg ist grundsätzlich meiner?“
Stresst es mich, für alles verantwortlich zu sein oder nährt es meine Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmtheit? Geben mir die fixen Abläufe und Strukturen als Angestellte ein Gefühl von Sicherheit und „Heimeligkeit“ oder fühlt es sich an wie ein Gefängnis?
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Krisen sind Teil des Erfolgs, nicht Gegenteil.
Keine Nacht ohne Tag. Kein Highlight ohne Downside. Es kann nicht immer nur „superdupa“ sein – unser gesamtes Leben ist von Zyklen geprägt: der Mondzyklus, der Hormonzyklus, der Lebenszyklus…auch die Selbständigkeit hat ihre „Dynamik“ und besteht aus Zyklen. Selbstzweifel sind fixer Bestandteil davon. Die graue Eminenz, denn gesprochen wird lieber über Erfolg.
Doch wenn du jedes Mal, wenn grad weniger Anfragen reinkommen oder du die Dinge hinterfragst, alles hinschmeißen willst, dann hast du vergessen, dass es viele Graustufen gibt und nicht nur Schwarz und Weiß.
Difficult roads lead to beautiful destinations
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Dein stabiles Fundament und die beiden essentiellen Bestandteile:
Hier unterscheide ich zwei Teile, die das Fundament ausmachen:
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die „äußeren Rahmenstrukturen“, in die dein Business eingebettet ist
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dein „inneres Zuhause und Gedankenwelt“, in das dein Business eingebettet ist
Gewisse äußere Rahmenstrukturen sind sinnvoll, weil sie funktionieren. Darauf solltest du setzen und keinesfalls verzichten um eine Art „sicheres Schutznetz“ zu haben.
Dazu zählen beispielsweise:
- Hab nicht nur einen Sales Funnel, sondern drei.
- Betreibe einen Newsletter.
- Habe Klarheit hinsichtlich deiner Einzigartigkeit und deiner Marke. (falls du da noch Luft nach oben hast, hol dir meine Marken Masterclass)
- Umgebe dich mit einem dich stärkenden Netzwerk, das dich zum Wachsen anregt.
- Befolge eine gewisse Kontinuität, anstatt ständig alles neu zu machen.
Dann gibt es auch noch wesentliche innere Rahmenbedingungen bzw, „Gedanken“, die du unbedingt denken musst – gehe sicher, dass sie nicht in Vergessenheit geraten.
Denn deine Kunden können nicht von dir als Expertin oder von deinem Angebot überzeugt sein, wenn du es selbst nicht bist. Sie orientieren sich an dem, was du glaubst.
- Sie wollen mit dir arbeiten und deine Angebote kaufen, weil du ihnen eine Lösung bietest, die sie haben wollen.
- Sie wollen deine Angebote annehmen, weil sie ihnen helfen werden.
- Sie wollen mit dir arbeiten, weil sie dir als Expertin und deinem Prozess vertrauen.
- Sie wollen die Ergebnisse haben, die sie mit deiner Unterstützung erschaffen werden.
- Sie wollen zu deiner Community gehören, weil sie dich als Vorbild sehen.
Du musst dir im Klaren sein: Sie wollen nicht mit dir arbeiten, weil DU Geld verdienen willst oder weil DU dich dann besser und sicherer in deiner Selbstständigkeit fühlst.
Folgende Affirmationen werden dich dabei unterstützen, authentisch und erfolgreich zu verkaufen – du kannst sie dir gerne notieren:
- Ich habe alles, was ich brauche
- Ich übernehme die Verantwortung für mich selbst und mein Tun
- Es geht nicht um mich, sondern um meine Kunden
- Es ist die Entscheidung meiner Kunden, mit mir zu arbeiten
- Ich bin sicher
- Ich bin hier, um meinen Kunden eine Transformation zu ermöglichen
- Ich lebe selbst das, was ich meinen Kunden empfehle und von ihnen erwarte
Vielleicht solltest du weniger an dir und mehr an deinen Selbstzweifeln zweifeln?
Selbstzweifel als Wachstumschancen
Generell sind Selbstzweifel nichts schlimmes, sondern bergen sogar Wachstumschancen – vorausgesetzt, du lässt das auch zu. Denn lässt du dich von Selbstzweifeln hinweg treiben, so können sie dir auch große Steine in den Weg legen.
Folgende Tipps werden dir dabei helfen, dich nicht mehr als nötig von Krisen und Selbstzweifeln runterziehen zu lassen :
- Nimm dir bewusst Zeit, um dich mit deinen Gedanken und Zielen auseinanderzusetzen. Schreib sie dir am Besten mit Stift und Papier auf, geh dafür an die frische Luft oder an einen Ort, den du magst und an dem du dich wohl fühlst.
- Konzentriere dich bewusst auf deine Stärken und Erfolge. Dazu empfehle ich dir diesen Beitrag, in dem ich genau dazu Ideen gesammelt habe: Wirkungsvolle Wege aus dem Motivationsloch
- Versuche bewusst, Fehler als Lernchancen zu betrachten und herauszufinden, wie du die konkrete Situation verbessern kannst
- Achte darauf, dich von einem bestärkenden Netzwerk zu umgeben, das dich unterstützt und trägt (hierfür gibt es auch meine beliebte Mastermind)
Der betroffenen Kollegin, von der ich einleitend gesprochen hatte, erging es nach einem klärenden Gespräch und ehrlichem Austausch in der Mastermind viel besser. Sie lächelte wieder und es gelang ihr, das „große Ganze“ wieder besser in Perspektive zu setzen.
Verrate mir doch gerne, wie es dir mit dem Thema geht und welchen meiner Tipps du dir jetzt direkt für deine nächste Krise zu Herzen und mitnimmst.
Lass dich nicht entmutigen.
Ich glaub an dich – tust du es auch?
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