Stell dir vor, du musst tagtäglich mit Kleidung herumlaufen, in der du dich unwohl fühlst.
Die vom Stil her nicht dir entspricht, die zwickt oder die dich anders wirken lässt.
Wie würdest du dich fühlen, wenn du genau so vor hunderte Menschen treten müsstest?
Ich bin mir sicher, daß das für dich genauso wie für mich der ziemliche Horror wäre.
Doch genauso, wie sich dein Kleidungsstil im Laufe der Jahre verändert, verändert sich auch dein Markenauftritt.
Von klitzekleinen Anpassungen bis hin zu großen Veränderungen – wenn es sich nicht mehr stimmig, rund und nach dir anfühlt, ist es Zeit für ein Rebranding:
Rebranding: Von der Repositionierung zum neuen Design
Es gehört zur erfolgreichen Selbständigkeit dazu, Strategie und Positionierung regelmäßig zu überprüfen.
Das Thema Rebranding zählt also zu einem fixen Bestandteil der Markenentwicklung. Auch wenn es leider oft stiefmütterlich behandelt wird oder unverdientermaßen unter einem schlechten Ruf leidet. Denn bei einem Rebranding geht es immer um eine „Weiterentwicklung“ von etwas bereits Bestehendem.
Wichtig ist, daß es sich dabei nicht nur um eine oberflächliche Maßnahme wie beispielsweise die Abänderung der Farbtöne handelt, sondern alle relevanten externen und internen Aspekte des Markenprozesses durchleuchtet und mit einbezogen werden müssen. Eine wichtige Fragestellung ist immer:
Was sind die Antreiber für ein neues oder überarbeitetes Erscheinungsbild? Haben sich Unternehmensstrategie, -kultur und Zielgruppen verändert? Wie will die Marke sich zukünftig am Markt positionieren?
Wie du weißt, daß es Zeit für ein Rebranding ist
Die Wahrheit ist: Wenn du aus deinem Markenauftritt herausgewachsen bist, merkst du das. Du als Unternehmerin spürst, sobald sich dein Markenauftritt nicht mehr 100% rund anfühlt und nicht mehr dir entspricht.
Meine Erfahrung hat gezeigt, daß es auch vorkommt, daß sich dein Marketing generell noch nie „passend“ angefühlt hat. Das liegt oft daran, daß bisher noch keine klare Markenstrategie erarbeitet worden ist und sich genau das wirklich immer früher oder später „bemerkbar macht“.
Das „irgendwas nicht mehr passt“, du dich aus der Kleidung „rausentwickelt“ hast.
Wenn das passiert, ist es wichtig, nicht wegzuschauen sondern sich das einzugestehen und entsprechende Schritte zu setzen. Denn „von selbst“ löst sich der Knoten nicht. Dein Markenauftritt muß daher entsprechend nachjustiert werden, um wieder für die richtigen Kunden sichtbar zu sein und als Marke imagemäßig richtig wahrgenommen zu werden.
Warum ein Rebranding kein Scheitern ist
Nein, ein Rebranding ist nichts Negatives sondern eine Weiterentwicklung. Es bedeutet nicht, daß du etwas falsch gemacht hast oder alles über den Haufen werfen musst. Ein Rebranding bedeutet auch keinesfalls, daß du gescheitert bist – ganz im Gegenteil:
Ein Rebranding ist ein „sich-annähern“ an das, was einem selbst und dem Business im JETZT nun wirklich entspricht.
Beim Prozess geht es nicht darum, schnelle kosmetische Eingriffe vorzunehmen, nur um einem Trend gerecht zu werden.
Ein Rebranding sollte immer mit der strategischen Neuausrichtung der Marke einhergehen.
Ein gutes Rebranding signalisiert Transformation, erleichtert die Transition, lenkt positive Aufmerksamkeit auf die Marke und ist ein Weg, die Marke einmal mehr ins Gespräch zu bringen.
Meiner Erfahrung nach lässt sich eine „Weiterentwicklung der Marke“ auch nicht „weg ignorieren“ – das Gefühl, daß etwas nicht mehr passt, verschwindet nicht von selbst.
Falls du also schon länger mit „nicht mehr sitzender Kleidung“ umherläufst, lies unbedingt weiter und setze dann entsprechende erste Schritte:
Die 5 häufigsten Gründe für ein Rebranding
Du möchtest dein Portfolio erweitern
Du hast beispielsweise eine weitere Ausbildung gemacht und beschlossen, daß du dein Angebotsportfolio erweitern möchtest um neue Produkte oder Dienstleistungen anzubieten?
Wenn sich das Angebot einer Marke signifikant erweitert oder verändert, ist ein Rebranding ein effektives Instrument um Innovationen zu kommunizieren und neue, definierte Zielgruppen zu erreichen, an die sich die neuen Produkte oder Services richten.
Es reicht nicht, die Texte einfach entsprechend anzupassen….der gesamte Markenauftritt von deiner Message über dein Branding sollten dein „neues Ich“ widerspiegeln.
Du bist aus deinem aktuellen Markenauftritt herausgewachsen
Das bedeutet, dass deine Marke nicht mehr zu deinem aktuellen Geschäftsmodell oder Zielpublikum passt.
Viele starten anfangs auch „einfach“ ohne sich größer Gedanken um ihre Marke zu machen. Irgendwann jedoch holt einen das immer ein.
Sinnvoll ist ein Rebranding immer dann, wenn die Marke nicht mehr Essenz und Persönlichkeit des eigenen Business widerspiegelt. Ziel eines Rebrandings ist, das Vertrauen und die Begehrlichkeit der Marke bei relevanten Zielgruppen zu erhalten und zu steigern.
Dann ist es unabdinglich, einen professionell wirkenden Gesamtauftritt hinzulegen um sich von der Konkurrenzabzuheben und ein passendes Image zu schaffen.
Hier am Beispiel von airbnb das „irgendwie Logo“ bei Gründung versus der professionelle Markenauftritt, den Airbnb seit rund einem Jahr dank einem professionellen Rebranding genießt. Jedes Detail ist natürlich genau durchdacht und nichts dem Zufall überlassen. Dazu habe ich auch einiges in meinem Wertekurs „Uncover your Brand Values“ erklärt:
Du möchtest dich komplett anders als bisher aufstellen
Das passiert oft, wenn man mit einem Outfit gestartet hat, das in Wahrheit nie wirklich gepasst hat. Was ich damit meine? Nur zu oft habe. ich erlebt, daß mich Unternehmerinnen, die mit Logo oder Markennamen unzufrieden waren oder sich unwohl dabei fühlten, ihr Angebot oder ihre Message zu kommunizieren, kontaktierten…und mir gestanden, dass es eigentlich von Anfang an nicht gepasst hätte…Und sich herausstellt, daß jemand anderes (von Ehemann über den Nachbar bis hin zur besten Freundin…) Markennamen, Logo oder Message erfunden hatten. Sie hatte also bisher das Outfit einer anderen Person getragen…
Sprich die betroffene Unternehmerin selbst hatte nicht mal selbst entschieden, wie ihr eigenes Business wirken sollte. Dass sich das dann entsprechend „falsch“ anfühlt, ist eigentlich keine Überraschung.
Es ist essentiell, die eigene Marke selbst zu entwickeln und darauf zu achten, daß sie der eigenen Persönlichkeit und den eigenen Stärken entspricht sowie mit der eigenen Vision aligned ist. Alles andere ist Zeitverschwendung.
Du möchtest deine Marke „refreshen“ und kleine Anpassungen machen, um sie zeitgemäßer und ansprechender zu gestalten.
Ein Rebranding auftgrund eines „refreshings“ wird oft dann genutzt, wenn man den Markenauftritt modernisieren möchte.
Die „Modernisierung“ betrifft meist Unternehmen, die es schon längere Zeit gibt – hier ein Beispiel der Rebrandings von BMW – einer Marke, die es seit über 100 Jahren gibt. Gut ersichtlich ist, daß die Rebrandings immer nur „leichte Anpassungen“ waren und der Markenkern an sich unverändert blieb:
Du möchtest auf einem neuen Markt expandieren, um neue Kunden zu gewinnen und dein Geschäftspotenzial zu maximieren.
Wenn sich dein Angebot signifikant erweitert oder verändert, ist ein Rebranding ein effektives Instrument, Innovationen zu kommunizieren und neue, definierte Zielgruppen zu erreichen, die du mit dem neuen Produktmix erreichen willst.
Der neue Markt kann sowohl ein neues Land sein, als auch eine sprachliche oder kulturelle Erweiterung. Auch eine Abänderung bestehender Werte aufgrund Veränderungen im gesellschaftlichen Danken kann zu einem Rebranding führen.
Tupperware hat sich mit seinen Küchen- und Haushaltsprodukten die letzten 100 Jahre einen Namen gemacht. Sie sind auch dafür bekannt, vor allem in den 50er Jahren eine Beschäftigungsmöglichkeit für Frauen geschafft zu haben, als sie damit starteten, Hausfrauen im Direktvertrieb einzusetzen.
Dieses Image, in der Küche unverzichtbar zu sein, kam aus der Mode und sprach ihre Zielgruppe nicht mehr an. Die Kluft zwischen Marke und Kundschaft wurde immer größer. Daher entschied sich Tupperware zu einem Rebranding um neue Kunden zu erreichen und das Geschäftspotenzial wieder zu stärken:
Tupperware modernisierte seine langjährigen Unternehmenswerte und startete die Rebranding-Kampagne Confidence Becomes You mit dem Ziel, dem Frauenbild der heutigen Zeit gerecht zu werden und seine Mission zu stärken. Diese konzentrierte sich auf individuelle Geschichten von Menschen, die Tupperware als Gelegenheit nutzten, durch den Verkauf von Küchenutensilien finanziell unabhängig zu werden.
Zusammen mit der Kampagne erneuerte Tupperware seine visuelle Identität um, um eine moderne Zielgruppe anzusprechen:
Die drei wichtigsten Tipps für einen erfolgreichen Rebranding Prozess:
1. Passe an anstatt alles wegzuwerfen
Wie bereits veranschaulicht: Auch große Marken wie BMW machen keinen großen Umschwung.
Eine weitere Automarke, nämlich Audi, bleibt auch seit 1932 seinen ikonischen vier Ringen treu. Der Schritt weg vom Chrom, hin zur Zweidimensionalität reflektiert die digitale Transformation in der Automobilbranche.
Die Marke reklamiert damit den Anspruch “Vorsprung” für sich – so stark, dass die Ringe auch ohne Wortmarke auskommen.
Dasselbe hat übrigens auch Starbucks gemacht – als die Marke in den Köpfen der Kunden stark genug verankert war, hat man den Schriftzug „Starbucks“ aus dem Logo entfernt.
2. Hole dir professionelle Hilfe
Vermutlich würdest du nie auf die Idee kommen, dich selbst mithilfe von Youtubevideos oder Freebies zu operieren. Das ist ein krasses Beispiel – aber ein Rebrandingprozess ist kein „Zuckerschlecken“ und selbst für erfahrene Markenstrategen bei sich selbst kaum durchführbar, da man den Profiblick von Außen benötigt.
Ein gutes Rebranding signalisiert Transformation, erleichtert die Transition, lenkt positive Aufmerksamkeit auf die Marke und ist ein Weg, die Marke einmal mehr ins Gespräch zu bringen.
Mach also keinen Umweg, spar dir Zeit, Nerven und Geld und hol dir professionelle Unterstützung an Board. Ich freu mich, wenn du mich hierfür kontaktierst – denn ich habe bereits sehr viele Rebrandings erfolgreich begleitet und habe neben der Erfahrung auch sehr viel Spaß daran: >Gespräch vereinbaren
3. Lass deine Community am Prozess teilnehmen
Nicht umsonst zählen „behind the scenes“ im Filmabspann zum beliebtesten Teil des Sehvergnügens. Wir Menschen lieben es, „nahe dran“ zu sein – das ist nicht nur spannend, sondern auch vertrauensfördernd.
Als ich die Archetypen stärker in meine Marke integriert habe, nahm ich meine Community mit: Es gab eine Buchreleaseparty , ich öffnete den „Probedruck“ total aufgeregt gemeinsam mit meiner Community, ich verfasste Blogartikel zum Prozess, ließ meine Community per Social Media daran teilhaben und integrierte die Farbe „gold“ in meine Farbpalette – diese nutze ich seither ausgewählt nur dann, wenn es um die Archetypen geht. All das kannst du dir auf meinem Instagram-Account ansehen.
Fazit
Du hast nun einen Einblick darin erhalten, was ein Rebranding ist, wieso es was Positives bzw. eine Weiterentwicklung darstellt, welche Gründe dazu führen und welche wichtigen Tipps du berücksichtigen solltest.
Ich hoffe, daß ich dir die Scheu vor einem Rebranding nehmen konnte und du den nötigen Mut hast, Veränderung zuzulassen und anzugehen. Viele meiner Melde dich gerne bei mir, wenn du in einem unverbindlichen Gespräch klären möchtest, wie du das am Besten angehst. Es lohnt sich 🙂
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