Unter Selbständigen ist es üblich, früher oder später einen eigenen Onlinekurs anzubieten. Einerseits bedeutet ein eigener Kurs ein gewisses „Standing“ und bietet dir die Möglichkeit, dein Expertenwissen zu vermarkten. Andererseits ermöglicht dir ein eigener Onlinekurs, dein Business zu skalieren und der Zeit-gegen-Geld-Falle zu entgehen wenn er sich erfolgreich verkauft.
Und das ist auch gut so denn der Bedarf an Onlinekursen steigt seit Jahren stetig.
Ich bin seit 2016 Selbständig und habe seit rund 6 Jahren Onlinekurse in meinem Angebot. In diesem Artikel erkläre ich dir, was du alles rund um Onlinekurse wissen musst, welche Rolle deine Marke dabei spielt, welche Strategien von früher auch heute noch funktionieren – und mit welchen du keine Zeit verschwenden solltest:
Der Mythos vom passiven Einkommen mit Onlinekursen
Fast jede Selbständige hegt den Traum, einen eigenen Onlinekurs zu erstellen und zu verkaufen. Der Motivator dahinter ist oft der Traum vom „passiven Einkommen“, also die Idee, dass sich der Onlinekurs dann „automatisch“ verkauft und die Kasse klingeln lässt. Raus aus der Zeit gegen Geld Falle, hin zur Skalierung, dem „einfach so Geld verdienen“ während man die Zehen in den weißen Sandstrand steckt, das Meeresrauschen genießt und am Sunrise Margarita schlürft…
Kein Onlinekurs der Welt verkauft sich von selbst. Auch nicht deiner.
Nun zur harten Realität: Dieses Bild ist unrealistisch. Es handelt sich hierbei um einen Mythos. Denn kein Kurs der Welt verkauft sich „einfach so“. Hierfür braucht es entsprechende Vermarktungsmaßnahmen. Auch der berühmte „Evergreen Funnel“ verkauft nicht „einfach so“.
Warum so viele Onlinekursanbieter scheitern
Lernen durch Praxis
Ein häufiger Fehler ist, sofort mit einem Onlinekurs starten zu wollen, ohne vorher mit Einzelkunden oder kleinen Gruppen gearbeitet zu haben. Doch ohne diese praktische Erfahrung ist es schwer, den Bedarf und die tatsächlichen Herausforderungen deiner Zielgruppe zu verstehen.
Indem du erst mindestens 10 zahlende Einzelkunden betreust, vermeidest du, viel Zeit und Energie in die Entwicklung eines Kurses zu investieren, den am Ende niemanden interessiert.
In der Einzelarbeit mit Kundinnen sammelst wertvolle Erfahrung hinsichtlich der inhaltlichen Interessen, für die ein Kurs gebraucht wird. Es zeigt sich auch, wofür dich deine Kundinnen besonders schätzen und worin du ganz besonders gut bist. Denn die traurige Wahrheit ist: oft erstellen Expertinnen Kurse zu Themen, über die sie denken, daß sie gebraucht werden würden, ohne sich Feedback von bezahlenden Kundinnen einzuholen. Das ist ein Fehler.
Laura Seiler hat ihre RUSU ungefähr 3,4 Jahre nach Gründung entwickelt. Ich selbst habe mein Markenbildungsprogramm BRAND YOUR BUSINESS entwickelt, nachdem ich fast 3 Jahre lang Einzelkunden und Gruppen gecoacht hatte. All diese Erfahrung floss in die inhaltliche Konzeption mit ein. Parallel dazu hatte ich mir in dieser Zeit natürlich auch schon eine Community voller potenzieller Käufer aufgebaut und meinen Expertenstatus als Markenstrategin gestärkt.
Erfahrungen aus der Praxis
Wenn du mit Einzelkunden arbeitest, lernst du deren spezifischen Probleme und Wünsche komplett anders kennen. Diese Insights helfen dir, deinen Kurs zielgerichtet und praxisnah zu gestalten. Ohne diese Erfahrung kann der Kursinhalt schnell an den Bedürfnissen der Zielgruppe vorbeigehen.
Höre aktiv zu, was deine Kunden brauchen, welche Herausforderungen sie aktuell haben und welche Lösungen sie suchen.
Wieso es falsch ist, den Onlinekurs erstmals kostenlos anzubieten
Seit Jahren gibt es den Trend, einen Kurs erstmals kostenlos anzubieten und mit „freiwilligen Kundinnen“ zu testen. Diese Strategie wird von einigen Beratern empfohlen – ich rate unbedingt davon ab. Denn diese Strategie bringt dir weder Kunden noch stärkt sie deine Marke oder deinen Expertenstatus. In diesem umfangreichen Artikel erkläre ich dir genau, wieso: „Wieso kostenlose Online-Kurse deiner Marke und deinem Selbstwert schaden“.
Ich habe mittlerweile 4 Kurse erstellt – ein umfangreiches Programm sowie 3 Selbstlernkurse. Einen davon (Finde deine glasklare Message) habe ich kürzlich nach vielen Jahren vom Markt genommen.
Vor allem mein Markenbildungsprogramm BRAND YOUR BUSINESS (ich nenne es „Programm“, weil es auch intensive Liveelemente mit regelmäßigen Q&A-Sessions usw. beinhaltet) sowie mein Archetypenkurs BOOST YOUR BRAND erfreuen sind seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Mein Neuzugang ist der Wertekurs UNCOVER YOUR BRAND VALUES.
In meinen Kursen steckt jahrelange Erfahrung und Arbeit. Ich brauchte beispielsweise rund 1 Jahr, um BRAND YOUR BUSINESS zu entwickeln. Das Programm besteht seit über 5 Jahren, ich aktualisiere, überarbeite und optimiere es regelmäßig und meine Kurse sind wichtiger Bestandteil meiner Businessstrategie. (Im Podcastgespräch mit Katharina von der Kursmanufaktur erklärte ich, wie die einzelnen Ideen zu den Kursen entstanden sind und welche Anpassungen ich im Laufe der Zeit gemacht habe >>„hier klicken um das Gespräch anzuhören“)
Welche 3 Fehler du vermeiden musst, wenn du einen Onlinekurs erstellen möchtest, der langfristig funktioniert:
Kurs wird zu früh erstellt oder am Bedarf vorbei
Viele Kursanbieter, die ohne ausreichende Erfahrung starten, geraten in die Falle, Inhalte zu erstellen, die nicht gefragt sind oder zu komplex bzw. zu allgemein sind. Die Praxis mit Einzelkunden hilft dir, den richtigen Fokus zu finden. Ein erfolgreicher Kurs entsteht nicht im luftleeren Raum. Wenn du den Bedarf deiner Zielgruppe im Vorfeld erforschst, kannst du den Kursinhalt passgenau gestalten. Dies könnte durch Umfragen, direkte Kundeninterviews oder durch Beobachtungen deiner Arbeit mit Einzelkunden erfolgen.
Der Aufwand von Idee bis Verkauf wird unterschätzt
Eine weitere Falle ist, dass der Aufwand, der mit einer Kurserstellung einhergeht, unterschätzt wird. Angefangen von der Themenfindung, der Zielformulierung, der Outline- und Konzepterstellung, über die Formatbestimmung, die Berücksichtigung unterschiedlicher Lernpräferenzen bei der Inhaltsvermittlung, das Erstellen der Inhalte (den Videodreh, die Audioaufnahmen, die beschreibbaren Workbooks…), den Kurs verkaufsfertig zu machen (das vereinheitlichte Branding, die zugehörige Verkaufsseite, den Zahlungsanbieter auswählen, die technischen Verlinkungen,…) ist viel zu erledigen, bis das Ding steht.
Um einen hochwertigen Onlinekurs zu erstellen, solltest du nie einfach direkt mit den Inhalten anfangen. Ein durchdachtes Konzept spart dir eine Menge Zeit und sorgt dafür, dass der Kurs später genau auf die Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten ist, damit sie wirklich davon profitieren.
Alles davon ist machbar, wird aber oft vom Umfang her unterschätzt denn das Projekt Onlinekurs lässt sich nicht schnell schnell erledigen.
Die Vermarktung wird nicht ernst genommen
Sehr selten verirrt sich jemand auf deine Kursseite und kauft „einfach so“. Ja, es passiert, ist aber die absolute Ausnahme. Wenn ich meine Kurse verkaufen möchte, muss ich darüber sprechen. Ich muss sie im Zuge einer Challenge oder eines Webinars vorstellen, anpreisen und verkaufen.
Das ist kontinuierliche Arbeit. Das Schöne ist, dass man bei Selbstlernkursen ab dem „Verkauf“ meist nichts Inhaltliches mehr tun muss.
Warum Klarheit über deine Marke und dein Branding für deinen Onlinekurs relevant sind
Wenn du weißt, wofür deine Marke steht und welche Werte du vermitteln möchtest, ist es einfacher, die Kursinhalte darauf abzustimmen. Dein Kurs wird nicht nur informativ, sondern auch authentisch und kohärent mit deiner gesamten Markenidentität. Titel, Branding, Bildsprache – all das sollte aufeinander abgestimmt sein, damit deine Kunden im besten Fall so begeistert von deinem Kurs und dessen Ergebnissen sind, das sie mehr von dir wollen. Man sollte auch nur durch einen Blick auf deine beiden Kursseiten (angenommen, die hättest 2 Kurse) erkennen, daß sie „zusammen gehören“, also von dir sind.
Du solltest deine Kommunikationskanäle einheitlich gestalten – vom Kursinhalt über das Branding&Design bis hin zum Marketing.
(Darüber habe ich auch im Podcastgespräch bei Katharina von der Onlinekursmanufaktur gesprochen – höre dir das Gespräch gerne an: LINK)
Was bedeutet Klarheit hinsichtlich deiner Marke?
Klarheit über deine Marke bedeutet, dass du genau weißt, welche Werte, Visionen und Ziele du als Selbständige verfolgst. Dass du weißt, was dein Angebot einzigartig und begehrenswert bzw. mehrwertig macht. Wofür du stehst und dies auf rationaler wie auch emotionaler Ebene binnen weniger Sekunden kommunizieren kannst – in Wort und Bild. Es bedeutet auch, dass du deine Zielgruppe genau kennst und dich klar von anderen Anbietern abgrenzt.
Fallbeispiel RUSU von Laura Malina Seiler:
Nehmen wir beispielsweise die „Rise Up and Shine University“ von Laura Malina Seiler – kurz RUSU genannt. Dies ist der „Signature Kurs“ von Laura, den sie einige Jahre nach Gründung entwickelt hat – seither folgten zahlreiche weitere. Die glasklare Markenbotschaft der RUSU ist, dass es DER Selbstfindungskurs für moderne Menschen ist, die sich mit den Werten der Marke (Vertrauen in die eigene Stärke, Respekt für sich und andere, Achtsamkeit, Freiheit, Offenheit) identifizieren und mehr über sich selbst und die eigenen Potenziale herausfinden wollen. Es benötigt absolut keinerlei Vorkenntnisse, hat einen niederschwelligen Einstieg und wird von tausenden Menschen seit Jahren gefeiert. Das versprochene Resultat des Kurses: „Manifestiere das Leben deiner Träume!“
Das spiegelt sich in den zahlreichen Kundenstimmen und Fotos auf der Website wider.
Die Markenstory als Erfolgsfaktor beim Vermarkten deines Kurses
Menschen kaufen nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen der Geschichte dahinter. Deine persönliche Brandstory – warum du tust, was du tust, und welche Erfolge du bereits erzielt hast – kann helfen, den Kurs zu einer attraktiveren Option zu machen. Daher empfehle ich immer, deine Community ab dem Moment, an dem du mit deiner Kursidee startest, mit on board zu holen und ihnen von deinem Weg zu erzählen.
Eine starke Geschichte schafft eine emotionale Verbindung, die Teilnehmer dazu bringt, sich mit dir als Kursanbieter zu identifizieren und sich auf deine Expertise einzulassen.
Das tat ich 2020 auch mit meinem Buchprojekt – ich nahm meine Community mit „behind the scenes“, öffnete den Probedruck live, veranstaltete eine Buchparty und verkündete dort dann auch meinen Archetypenkurs – alles in allem war das ein riesiger Erfolg. Es war mir gelungen, Spannung aufzubauen und Interesse sowie Begeisterung zu entfachen.
Fazit und die Zukunft der Onlinekurse:
Klarheit über deine Marke ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Onlinekurs. Nur wenn du deine Markenwerte, deine Zielgruppe und deine Expertise genau kennst, kannst du Inhalte erstellen, die einen echten Mehrwert bieten. Gleichzeitig ist es entscheidend, genug Erfahrung mit Einzelkunden zu sammeln und den Markt genau zu beobachten, um den Inhalt deines Kurses optimal auszurichten.
Wie Katharina von der Onlinekursmanufaktur auch wunderbar auf den Punkt bringt:
Ein hochwertiger Onlinekurs ist viel mehr als eine Informationssammlung. Er begleitet und unterstütz die Teilnehmenden Schritt für Schritt, ein konkretes Ziel zu erreichen und in die Umsetzung zu gehen. Ein hochwertiger Onlinekurs ist ein Gewinn für die Lernenden, dein Business und dich.
Bevor du voreilig in die Erstellung eines Kurses einsteigst, nimm dir die nötige Zeit, um deine starke Marke zu identifizieren und die nötige Erfahrung mit deinen Kunden zu sammeln.
Lerne aus den Bedürfnissen deiner Community und erarbeite so einen Kurs, der wirklich gefragt ist.
Generell bin ich überzeugt davon, daß der Bedarf nach Onlinekursen auch in Zukunft bestehen und sogar steigen wird. Wichtig hierbei ist natürlich, daß die Inhalte und die Aufbereitung qualitativ hochwertig sind, daß didaktische Aspekte und die unterschiedlichen Lernpräferenzen berücksichtigt werden und dass es als Kurskäufer die Möglichkeit gibt, mit dir als Anbieterin direkt in Kontakt zu treten (sei es durch live-Elemente, schriftlichen Mailaustausch, eine Kursplattform oder eine Whatsapp-Gruppe)
Meine Kurse im Überblick:
- Markenbildungsprogramm BRAND YOUR BUSINESS: Entwickle deine einzigartige starke Marke und deine komplette Markenstrategie. Werde sichtbar, fühl dich gut dabei und fasziniere deine Wunschkunden. BRAND YOUR BUSINESS: von +250 Teilnehmern erfolgsgeprüft, empfohlen und geliebt.
- Archetypenkurs BOOST YOUR BRAND:Dein Archetyp hilft deinen Wunschkunden zu verstehen, dass dein Angebot die BESTE WAHL für sie ist. Finde heraus, welcher der 12 Persönlichkeitstypen deiner ist und passe deine Message, dein Branding und dein Marketing strategisch so an, das dein Angebot für deine Wunschkunden unübersehbar ist.
- Wertekurs UNCOVER YOUR BRAND VALUES:Erhöhe den Wert deines Angebots indem du weißt, woran deine Marke glaubt!Lerne, wie Werte wirklich funktionieren und erhöhe deine Sichtbarkeit sowie den Wert deines Angebots indem du herausfindest und auch richtig kommunizierst, woran deine Marke glaubt.
Verrate mir gerne im Kommentar deine Erfahrung mit Onlinekursen. Melde dich gerne bei mir, wenn du professionellen Support brauchst.
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