2016 habe ich meine Reise in die Selbständigkeit als Markenpassionista gestartet. Ich wollte endlich mein sinn-erfülltes Traumbusiness aufbauen und frei sein. Seither sind fast 9 Jahre vergangen und es ist sehr viel passiert. Es ist Jahresende und daher wieder Zeit für einen Jahresrückblick:
Der diesjährige Artikel ist vor allem für Selbständige mit Onlinebusiness lesenswert: ich habe meine Community gefragt: „Was interessiert euch besonders?“ und ich erhielt wirklich spannende Fragen.
Ich freue mich, sie nun ehrlich und direkt zu beantworten:
Antworten und Tipps für Selbständige mit Onlinebusiness
Was hat sich in deiner Strategie verändert in den letzten 9 Jahren?
Selbständigkeit bedeutet ständige Veränderung. Während meine Message, mein Branding und mein Markenauftritt seit Tag 1 unverändert blieben, passe ich natürlich meine Verkaufsstrategien und ähnliches regelmäßig an, und zwar aus mehreren Gründen:
- weil sich der Markt verändert und man als Unternehmerin da flexibel „mitgehen“ muss,
- weil ich mich selbst weiterentwickle und
- weil ich immer wieder Neues ausprobieren muss – sonst würde ich mich langweilen. (wichtige Ergänzung hier: rund 80% meiner Aktionen sind bewährt und stabil, bei 20% tobe ich mich aus)
Die größte Marktveränderung, die ich dieses Jahr beobachtet habe: das Kaufverhalten hat sich verändert, Kunden werden immer kritischer.
Menschen überlegen länger und genauer, bevor sie sich für eine Buchung entscheiden. Das ist per se nichts Schlechtes – denn sobald sie sich entschieden haben, stehen sie zu 120% dahinter und sind sehr committed, was natürlich entsprechend tolle Erfolge mit sich bringt. Daher habe ich meine Strategie in diesem Jahr entsprechend angepasst und den Fokus noch mehr auf den direkten persönliche Austausch und auf den Vertrauensaufbau gelegt.
Vertrauensaufbau ist wichtiger denn je und bedeutet: die Phase VOR unserem Verkauf entscheidet darüber, wie gut wir verkaufen.
Worauf ich mich also als Selbständige mit Onlinebusiness 2023 besonders fokussiert habe:
- Thema Newsletter: Ich versuche, mehr Newsletter zu schreiben (während meine bisherige Daumenregel „mindestens 1 pro Monat“ war, versuche ich seit diesem Jahr, zumindest 2 pro Monat zu verfassen)
- Thema Storytelling: Ich arbeite mehr denn je mit „behind the scenes“ aus meinem Arbeitsalltag mit meinen Kunden in meinen Newslettern. Ich erzähle also von ganz konkreten Coachingsitzungen und was da geschah.
- Social Media: Ich nutze Social Media etwas anders als bisher – mehr „behind the scenes“ ;-). Ich distanziere mich mehr und mehr von Geposte auf Social Media per se weil es sehr zeitaufwändig ist, man stark vom Algorithmus abhängt und für mich recht wenig mit „social“ zu tun hat. Wählt man beispielsweise Instagram als primären Verkaufskanal, so muss man mit 3 Stunden Zeitaufwand täglich rechnen – nein, das bin ich nicht. Viel lieber mag ich den echten Austausch – dafür nutze ich seit diesem Jahr auch verstärkt (neben der good old email) die die „private Messenger Funktion“ auf Social Media.
- Verkaufsstrategie: Ich „ziehe“ den Verkaufsprozess mehr in die Länge: meine „Nachfragemails“ verschickte ich früher nach rund 3 Tagen, nun ist es eher nach 6 Tagen soweit. Weil die meisten sich mehr Zeit nehmen, um zu entscheiden.
- Kooperationen: Hier habe ich den Fokus auf bestehende und ehemalige Kundinnen gelegt – und das klappt wunderbar und ist wahrlich ein win-win. Ich bitte sie, meine Angebote in ihrer Community (wenn passend) zu promoten. Im Kollegenkreis hingegen frage ich weniger nach, ob jemand eine Kooperation oder eine Affiliate Partnerschaft eingehen möchte weil ich festgestellt habe, dass sich hier einiges geändert hat. Viele haben komplett damit aufgehört, Inhalt anderer Kollegen zu teilen. Finde ich persönlich Schade – mein Gefühl dabei ist, dass die „Ellbogenmentalität!“ wieder mehr ou vogue ist. Auch bei Instagram werden beispielsweise Stories, in denen man Leute taggt, kaum mehr ge-reposted. Vermutlich derselbe Grund.
Worüber erhältst du die meisten Kunden?
Das kann ich super beantworten, da ich diese Info seit Jahren tracke. Tatsächlich erhalte ich rund 40% meiner Neukunden über Empfehlungen ehemaliger Kundinnen. Und das ist wirklich wunderschön, dafür bin ich von Herzen dankbar.
Weiters erhalte ich viele Kundinnen weil sie mich als Gast in Podcasts „entdeckt“ haben sowie über Google und natürlich über meine E-Mail-Liste und meinen Newsletter. Es ist üblich, erst den Newsletter zu konsumieren um die Person dahinter und deren Arbeit genauer kennenzulernen, bevor man bucht. Die meisten Neukunden, die zu mir kommen, waren davor rund 6-9 Monate in meinem E-Mail-Verteiler.
Wie oft wolltest du schon aufgeben in den Jahren deiner Selbständigkeit?
Nicht ein einziges Mal!
Noch kein einziges Mal kam mir dieser Gedanke in den Sinn – ganz ehrlich!!
Für mich gibt es keine Alternative zur Selbständigkeit.
Kein Job, den ich mir besser vorstellen könnte.
Vor allem die Freiheit, mir mein Business so zu gestalten, wie es mir liegt, ist unbezahlbar. Ich kann jene Projekte annehmen, die mir zusagen – ich kann Sozialplätze vergeben, wenn ich das möchte, ich kann mir die Zeit flexibel einteilen. Ich kann vom Sofa arbeiten, vom Cafe, von überall auf der Welt. Ein Traum!
Natürlich habe ich regelmäßig Krisen und Durchhänger wie jede von uns. Krisen sind normal, sie sind Teil des Erfolgs, nicht Gegenteil. Und ich weiß, dass es einen Sturm braucht damit es dann einen Regenbogen gibt. Ich habe ein tiefes Urvertrauen in mein Business – dazu kann ich diese beiden Artikel von mir sehr empfehlen. Falls du mit diesem Thema haderst, lies unbedingt folgende Artikel von mir:
- Vertrauen in dein Business
- Wie du den richtigen Umgang mit typischen Krisen der Selbständigkeit findest
Wie lassen sich Kinder und Business vereinen und damit ein adäquater Umsatz verdienen, von dem man gut leben kann?
In meinen Augen ist man als Selbständige Mutter weitaus flexibler als man es als angestellte Mutter ist. Denn man ist die eigene Chefin und Herrin über Zeit, Energie und Fokus.
Natürlich verfügt man mit Kindern über weniger verfügbare Zeit. Umso wichtiger ist es, das eigene Business ernst zu nehmen und es die entsprechende Wichtigkeit zukommen zu lassen, klare Grenzen zu setzen und sich selbst gut einzuteilen. Du benötigst mindestens 10 – 15 Wochenstunden verfügbarer Arbeitszeit für dein Business.
Wichtigstes Motto: „Do not manage your time, manage your focus!“
Mein Umgang mit meiner Zeit: Die Zeit ist das Gut, was mit kleinen Kindern am knappesten vorhanden ist. Daher ist es nötigt, smart vorzugehen: Ich arbeite sehr fokussiert und nutze „Monats-Mottos“ – so behalte ich den richtigen Fokus. Außerdem versuche ich bewusst, mich nicht ablenken zu lassen. Keine Apps am Handy, keine Emailnotifikation am PC.
Und auch ganz wichtig ist das Thema „auslagern, wo andere besser und schneller sind“ ganz im Sinne „Hire your weaknesses„.
Nimm dein Business genauso ernst wie du deinen Angestelltenjob nehmen würdest
Meine Rolle als Mumpreneur: Wenn das Kind kurzfristig krank wird: Ehrlich sein! Es war noch niemals ein Problem, deshalb Kundentermine zu verschieben. Man trifft da auf vollstes Verständnis.
Als Selbständige Mutter haben wir auch eine Vorbildrolle gegenüber unseren Kindern und anderen. Mehr dazu, warum es mir so wichtig ist, weibliche Selbständige zu empowern, habe ich hier erklärt: „Frauen bestärken – warum es mir so wichtig ist, weibliche Selbständige zu empowern“
Als Mutter, die ihren Job liebt, bist du ein Vorbild. Du vermittelst deinem Umfeld: du kannst mit dem, was du liebst, Geld verdienen und dabei Gutes und Sinnvolles tun!
Adäquater Umsatz, von dem man leben kann: Meine Selbständigkeit hat „Zyklen“, auch mein Umsatz. Ich generiere nicht jedes Monat denselben Umsatz – wenn ich „Verkaufsaktivitäten“ wie kostenlose Challenges und Webinare veranstalte, arbeite ich ca. 4 Wochen intensiver und mache auch entsprechend mehr Umsatz – so kann ich im Sommer „weniger bis kaum arbeiten“. (Meine nächste FEEL YOUR BRAND Challenge findet übrigens am 20.Januar 2025 statt > melde dich gerne an *KLICKEN*)
Ich weiß, was ich tun muss, um Umsatz zu generieren und habe ein „skaliertes System“ (tausche also nicht Zeit gegen Geld).
Das aufzubauen braucht Zeit und Fingerspitzengefühl, ich empfehle es aber jeder Selbständigen. Es ist nötigt, strategisch vorzugehen. Das Gute:
Ein System aufzubauen, das dir im Vergleich zum Angestelltendarsein doppelt so viel Umsatz bei halb so viel Zeit bringt, ist kein leeres Versprechen sondern absolut realistisch!
Natürlich ist das nicht von heute auf morgen aufgebaut, es braucht seine Zeit – und im besten Fall einen erfahrenen Profi von außen mit viel Erfahrung. Melde dich gerne bei mir, wenn du dich angesprochen fühlst.
Und nun zum Thema „finanzielle Freiheit und Einkommen“: In Deutschland liegt das Durschschnittseinkommen von Frauen bei 3.699 Euro Brutto (Quelle) und nur 10% aller Frauen verfügen über ein Nettoeinkommen von mehr als 2.000 Euro. (Quelle) Wie hoch war bzw. ist dein Einkommen in deiner letzten Fixanstellung?
Welchen Umsatz möchtest du einnehmen um zufrieden zu sein? Das musst du erstmals für dich klären – und dann ans Planen gehen:
In meinen Augen kann ist es als Selbständige viel einfacher, vergleichbare und höhere Einnahmen zu generieren bei weitaus weniger Zeitinvest. Die vielen verschenkten Stunden in unnötigen Meetings, bei bürokratischen Hickhacks, usw. fallen komplett weg in der Selbständigkeit. All das wird übernommen vom Faktor Sinnhaftigkeit und Freude.
Nehmen wir an, „adäquater Umsatz“ wären 2000 Euro netto bei 20 Wochenstunden Arbeit. Das wären täglich 4 Stunden, vormittags, wenn die Kinder in der Betreuung sind. Das entspricht in der Angestelltenwelt „Teilzeit“. Der durchschnittliche Gehalt für einen Teilzeitjob liegt weitaus drunter.
Gehe also bei deinem Einkommensplan strategisch vor: Achte darauf, 3 attraktive Angebotspakete zu haben, die das abdecken, was deine Kunden suchen. Das größte sollte natürlich über 1000 Euro kosten und auch intensiver sein. Liegt das mittlere bei 500 EUR und das kleinste bei 250, so kannst du dir genau ausrechnen, wieviel du wovon verkaufen musst um dein Umsatzziel zu erreichen.
Sind deine Kinder daheim, so stelle sicher, mindestens 10 Stunden pro Woche „Arbeitszeit“ zu erhalten. Da gehst du dann genauso vor. Wenn du professionelle Unterstützung dabei brauchst, lass uns sprechen
Klicke auf das Bild anbei, um zu 7 weiteren wichtigen Tipps von mir zum Thema zu gelangen:
Wie findet man das “richtige Business Model” für das eigene Onlinebusiness?
Es gibt nicht ein „richtiges Modell“ – am allerwichtigsten ist es, daß dein Modell auf deinen Stärken aufbaut, deiner Persönlichkeit entspricht und deine Einzigartigkeit transportiert:
- Stichwort Marke: Indem du Klarheit über deine Marke und deine personal brand sowie über dein Angebot hast.
- Stichwort Kunden: Indem du weißt, was deine Wunschkundinnen wollen und brauchen.
- Stichwort Reichweite: Und indem du ausreichend Wunschkunden erreichst.
- Stichwort Angebots Portfolio: du brauchst eines, das gut zusammenpasst und deine Kunden langfristig unterstützt und glücklich macht.
Man muss also ständig den „Dunstkreis“ vergrößern (am Besten durch eine Emailliste) um dort Vertrauen auf- und auszubauen zu zukünftigen Kunden.
Weiters ist es wichtig, bestehende Kunden bestmöglich zu betreuen (gib 120%!) und mit ehemaligen im Kontakt bleiben damit sie einen weiterempfehlen und somit „free Marketing“ machen.
Wichtig ist auch, niemals die Freude und den Spaß an der Sache zu verlieren. Denn wenn man sich verkrampft und verbeißt, wird es unschön.
Wie setzt du deine Preise als Selbständige fest?
Mache folgendes nicht:
- lass dich bei deiner Preisfindung nicht von anderen (Mitbewerbern, Markt, Kollegen…) beeinflussen
- ändere sie nicht ständig sondern bleibe beständig
- achte darauf, daß sie sich gut anfühlen (meist fühlt man das ungüte, grummelige Gefühl, das mit falschen Preisen einhergeht)
Wie ich also meine Preise angehe: Sie setzen sich zusammen aus meiner Erfahrung, meinen Ausbildungen und natürlich dem Kundenerlebnis, das ich verkaufe. Ein Selbstlernkurs kostet also weniger als Beispielsweise eine Einzelbetreuung.
Bei meinen bisherigen Selbstlernkursen launchte ich sie anfangs günstiger, da neu und auch um Kundenfeedback zu erhalten – dann passte ich den Preis dem Wert entsprechend an. So kostet mein neuester Kurs, der Wertekurs UNCOVER YOUR BRAND VALUES, aktuell nur 287€ – der eigentliche Wert liegt bei rund 500€ und die Anpassung werde ich in rund 6 Monaten vornehmen.
Bei mir gibt es keine Niedrigpreis-Angebote, da diese in meinen Augen keine loyalen Kunden bringen und auch nicht zu meiner Marke passen. Das günstigste in meinem Angebotsportfolio ist mein Markencheck (den man in Form einer Aufzeichnung erhält) sowie mein Buch „Erfolgsreiches Branding dank Archetypen“ – am anderen Ende steht die VIP 1:1 Zusammenarbeit im mittleren vierstelligen Bereich, in der man von mir über 3-6 Monate individuell beraten und begleitet wird.
In diesem Artikel habe ich ausführlich über die Macht des Preises geschrieben.
Welche Tipps hast du um Sichtbarkeit Online aufzubauen?
Generell dauert der Sichtbarkeitsprozess länger als die meisten denken. Und niemand kann ihn überspringen . Denn es dauert seine Zeit und man muss dranbleiben und vor allem kontinuierlich dieselbe Message verbreiten. Es benötigt 7 – 14 Kontakte, bis man „in Herz und Hirn des Gegenübers“ abgespeichert ist. Die Welt ist laut, wir werden nonstop von Reizen berieselt. Umso wichtiger ist es, für die RICHTIGEN hervorzustechen.
Sichtbarkeit ist ein Marathon, kein Sprint.
Dafür braucht man eine Marketingstrategie, die auf den eigenen Stärken aufbaut, eine glasklare Message und man muss wissen, wie es gelingt, die passenden Wunschkunden zu finden und in den eigenen Kosmos zu leiten.
Wovon ich abrate: Versuche nicht, primär per Instagram Sichtbarkeit aufzubauen. Wähle einen Kanal, den du besser steuern kannst und der dir nicht einfach „abgedreht“ werden kann. Wo kein Algorithmus darüber entscheidet, wem deine Inhalte ausgespielt werden. Und wo deine Inhalte länger an Relevanz behalten als bloß wenige Stunden.
Setze auf Kontinuität – und mache nicht den Fehler, ständig was zu ändern
Was hättest du bereits am Anfang deiner Selbständigkeit gerne schon gewusst?
Die Selbständigkeit ist eine Achterbahn – alles ist besonders intensiv: die Erfolge fühlen sich megaschön an, die Krisen fühlen sich megatief an. Es gibt viel weniger „Mittelmaß“ als im Angestelltenverhältnis – dafür aber unendlich viel Freiheit und Selbstbestimmtheit.
Die Selbständigkeit ist nicht der einzige richtige Weg – aber einer. Für mich persönlich der absolut perfekte.
Wenn du für dein Ding brennst und bereit bist, dafür zu arbeiten (denn „von selbst“ wird niemand erfolgreich. Niemand.), dann triff eine Entscheidung und geh los. Lass dich von Äußerem wie Markttrends, dem ungefragten Feedback anderer, von Kritik oder „must-do-trends“ nicht verunsichern.
Sondern werde zur Stimme, hol dir deine starke Marke an deine Seite als besten Partner in Crime und vertraue dir, deiner Vision und deinem Tun.
Und verliere niemals die Freude daran.
Verrate mir gerne im Kommentar, welcher dein wichtigster Tipp des Jahres ist.
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