Du fragst dich, ob du deinen Markennamen behalten oder ändern solltest? Sei es weil du deinen eigenen Namen geändert hast, weil dir ein anderer besser gefällt oder weil du es einfach ausprobieren willst?
Bevor du damit startest, empfehle ich dir, diesen Artikel zu lesen. Diesen schreibe ich im Zuge der von Frau Chefin ausgerufenen Blogparade „Zerstört(e) mein Mädchentraum meine Marke?“ # Markentraum. Dazu muss ich natürlich meinen Senf geben. Denn es geht um mein Lieblingsthema – und das ist nicht das Zerstören. Auch nicht der Mädchentraum, obwohl ich gerne träume. Es ist die Macht der Marke. Im konkreten Fall stellt sich die Frage: Veränderung des Markennamens ja oder nein? Im Fachjargon wird dies „Rebranding“ genannt.
Frau Chefin hat geheiratet und fragt sich nun, ob sie ihrer Firma auch der Namensänderung unterzieht? Viele Selbständige nutzen den eigenen Namen als Markennamen – wenn man sich nun aber traut oder scheiden lässt oder umtaufen lässt – was tut man dann mit dem Markennamen? Ich möchte diese Fragestellung in folgendem Artikel aus unterschiedlichen Perspektiven beantworten: Als Beraterin für Markenentwicklung, als Betroffene, die eine Markennamensänderung durchgeführt hat, und als Privatperson. Spannend? Dann lies weiter!
Meine Antwort als Expertin für Markenentwicklung und Markenpositionierung:
Bitte nicht ändern!! Sondern bereits im Zuge der Markenentwicklung derartige Dinge bedenken. Der Grund: eine Marke aufzubauen dauert sehr viel Zeit, professionell aufgezogen investiert man viel Arbeit und Fleiss. Das Fundament eines erfolgreichen Business ist eine Starke Marke – welche Dinge wie den Markenkern, die Markenwerte, die Markenstrategie, das Markendesign usw. beinhaltet. Das ist nichts, was man wechselt wie die Unterwäsche.
Denn Ziel ist, dass dein Angebot, dein Business, aufgrund deines Logos oder Markennamens erkannt wirst – dass du darin deine gesamte Businessgeschichte verpackst. In einem Symbol oder wenigen Worten.
Wozu all das? Richtig: damit deine Wunschkunden wissen, wer du bist und was du tust und wie du ihnen helfen kannst. Sie sollen deinen Markennamen hören und sofort wissen, worum es geht und wofür du stehst. Hörst du „Red Bull“, so weisst du, was du kriegst. Du hörst „Twix“ oder „Sacher“ oder „Gucci“ – und weisst, was dahinter steckt. Und die meisten anderen auch. Dahinter steht jahrelange Arbeit, denn jede dieser Marken war mal unbekannt.
Wie findest du Katheryn Elizabeth Hudson, Eric Marlin Bishop und Jelena Petrowna Fischer? Oder Natalie Hershlag? Oder Anna Mae Bullock? Du fragst dich, wovon ich spreche? Nun ja, ihre Markennamen kennst du bestimmt denn es handelt sich um Kate Perry, Jamie Foxx, Helene Fischer, Natalie Portman und Tina Turner.
Merkst du, welch Macht Markennamen haben? Und was ist der Effekt davon, den Markennamen zu ändern? Aus markenstrategischer Sicht gibt es keine Vorteile – aber bestimmt sehr viel Zusatzarbeit. Denn deine Sichtbarkeit nimmt ab. Du musst dich erklären und deinen neuen Namen etablieren. Du gehst ein paar Schritte zurück auf deinem Erfolgsweg.
Wenn dir das ein persönliches Anliegen ist, dann tu es. Doch aus markenstrategischer Sicht rate ich davon ab. Denn es bedeutet Risiko und Arbeit. Und davon freiwillig mehr als nötig in Kauf zu nehmen, ist eine Entscheidung…
Meine Antwort als Teammitglied einer Markennamensänderung:
Es gibt natürlich zwingende Umstände wie Unternehmensfusionen und ähnliches, die Namensänderungen unumgänglich machen. Ich war selbst im Zuge meines Angestelltenjobs vor einigen Jahren Teil einer Solchen Sache.
Eines Vorweg: es war ein Desaster – und es endete nicht gut.
Denn Menschen sind Gewohnheitstiere. Sie mögen das, was sie kennen, genau dem vertrauen sie. Nach vielen Meetings und Conference Calls folgten noch mehr Mails, und Informationsblätter. Wir mussten Fragen beantworten, FAQ Sektionen schreiben, extra Promotions schalten…viel Zeit und Geld, das wir in den Ausbau der bestehenden Marke stecken hätten können. Wir hatten viel Budget, viele Köpfe und auch externe Profis, die uns beim Rebranding halfen. Und trotzdem ist die Ursprungsmarke nach wie vor weitaus bekannter. Obwohl sie seit Jahren nicht mehr verwendet wird.
Heute, viele Jahre später, denken noch immer die meisten Menschen, dass hinter dem neuen Markennamen eine andere Firma steht.
Meine Antwort als Theresa Ehsani:
Nein, ich heisse in Wahrheit nicht Mercedes Gomez Luna.Ich agiere unter meinem tatsächlichen Namen. Wieso ich mich dafür entschieden habe? Weil mein Name nicht alltäglich ist und ich auch keine alltägliche Sache anbiete: denn ich unterstütze Selbständige, die aus der Masse herausstechen wollen und sich mit Alltäglichem nicht zufrieden geben. Die eine Stimme, kein Echo sein wollen. Die keine „Me-Too-Marke“ haben wollen sondern die Macht der Marke nutzen wollen um ein stabiles Businessfundament zu erstellen. Und mein Ziel ist ganz klar: ich arbeite daran, eine Marke zu werden. Ich berate diese Personen bei der richtigen Entwicklung und Positionierung ihrer Premiummarken in der Onlinewelt. Theresa Ehsani steht für Leistung über dem Durchschnitt. Für Strategie und Commitment. Für Topqualität.
Das ist mein Markennamen, selbst wenn ich so oft heirate wie Elizabeth Taylor.
Und falls ich meinen Namen ändern sollte, so bin das ich als Person, die ihren Namen geändert hat – doch mein Business bleibt gleich, der Markenname ebenso. Weil das für mich zwei unterschiedliche Dinge sind.
Wir sollten uns hierbei Elisabeth Taylor zum Vorbild nehmen.
Meine Antwort ist also drei Mal dieselbe: Markennamen bitte nicht ändern. Es gibt viele Möglichkeiten, um dieses Problem zu umgehen. Hier die wichtigsten Tipps zum Abschluss:
Meine wichtigsten Tipps für alle Selbständigen :
Frauen im deutschsprachigen Raum, die das nicht so sehen wie ich (ich sage deshalb deutschsprachig, weil beispielsweise in Spanien, Italien oder Persien Frauen ihren Mädchennamen immer behalten) rate ich dazu, sich bereits bei Businessgründung zu fragen: Zerstört mein Mädchentraum meine Marke? Wird der Ritter, der mich eines Tages ehelicht, ein Rebranding unumgänglich machen? Sollte die Antwort hierzu „ja“ sein, so wähle einen Markennamen, der deinen Nachnamen nicht beinhaltet. Sei es was fiktives wie Tina Turner oder was kreatives wie Frau Chefin oder aber was ganz anderes wie Apple.
Egal, für welchen Namen du dich entscheidest, gehe sicher, dass er folgende Kriterien erfüllt:
- er sollte nicht schon vergeben sein
- er sollte in keiner Fremdsprache, welche du für dein Business nutzt, peinliche Bedeutungen haben
- er sollte einfach, selbstsprechend, gut verständlich und eingängig sein
- Menschen mögen Alliterationen oder Reime (wie „Manner mag man“) – mach Wortspiele!
So, nun genug gesprochen. Ich bin gespannt, was du dazu sagst. Was ist deine Meinung dazu?
P.S.: Hoch lebe Elisabeth Taylor!
Melanie Pignitter meint
Ein sehr hochwertiger und interessanter Beitrag! Bei mir stellt sich diese Frage zwar nicht – weil ich unter einem Künstlername blogge – finde diese Überlegung aber dennoch sehr wichtig! lg Melanie – http://www.honigperlen.at
theresa meint
Liebe Melanie, herzlichen Dank für dein tolles Feedback! Es freut mich sehr, dass dir mein Beitrag gefallen hat 🙂