„Die Kraft einer Marke bemisst sich in den Spuren, die sie im Bewusstsein des Publikums hinterlässt.“ (Henning Meyer)
Das ist es, was eine starke Marke ausmacht: Sie berührt uns und wirkt nach. Hinterlässt Spuren. Und bei jeder starken Marke ist der Markenname ein essenzieller Bestandteil. Gemeinsam mit dem Claim und dem Logo arbeitet er zusammen, um die Marke vor allem auf verbaler Ebene nach außen zu repräsentieren.
In diesem Artikel geht es um das spannende Thema Markenname und um Dos und Don’ts, wenn du für dein Business einen richtigen guten Markennamen finden willst.
Die Bedeutung des Markennamens wird oft noch massiv unterschätzt. Denn ebendieser entscheidet wesentlich über Image und Merkfähigkeit.
Markennamen finden: Warum ist das so wichtig?
Der Markenname ist ein mächtiger Bestandteil deines Außenauftritts. Er taucht überall auf – auf der Website, in deinen Social-Media-Profilen, auf deiner Visitenkarte, auf deinen Rechnungen. Oft ist er der erste Kontaktpunkt mit deinen Kunden und entscheidet darüber, ob und wie schnell deine Marke in den Köpfen hängen bleibt oder ob sie wieder vergessen wird.
Was ist ein optimaler Markenname?
Um als Markenname überhaupt infrage zu kommen, sollte er diese 4 Voraussetzungen erfüllen. Denn im Idealfall lösen Markennamen im Gehirn spontan Bilder, Erwartungen und Gefühle aus, die dann das geplante Image verstärken. Der optimale Markenname …
- ist leicht merkbar: Er ist weder zu kompliziert noch zu lang, damit deine Kunden ihn einfach abspeichern und sich leicht merken können.
- ist leicht zu schreiben: Deine Kunden fragen dich nicht andauernd, ob du den Namen buchstabieren kannst, sondern schreiben ihn intuitiv richtig.
- bleibt in Erinnerung: Er kommt weder zu häufig noch zu selten vor, damit er deinen Kunden im Gedächtnis bleibt.
- ergibt gemeinsam mit dem Claim und dem Logo ein perfektes Ganzes: Alle drei Aspekte arbeiten zusammen und ergänzen sich.
Wieso fällt es vielen so schwer, ihren Markennamen zu finden?
Vielleicht denkst du schon seit Wochen oder Monaten darüber nach, welcher Markenname zu dir und deinem Business passt, kommst aber doch nicht weiter. Vielen fällt es schwer, ihren Markennamen zu finden – schlicht weil sie nicht wissen, wie sie vorgehen sollen. Das ist genauso, als würde jemand versuchen, eine Torte zu backen – aber ohne Rezept und ohne Erfahrung. Natürlich geht das mit großer Wahrscheinlichkeit schief, weil keine Strategie dahinter steckt. Vielleicht entsteht am Ende ein Kuchen (sprich: ein Markenname), aber der schmeckt dann den Gästen (sprich: potenziellen Kunden) überhaupt nicht.
Ein Markenname ist nicht irgendein Wort, es ist nichts, was ein Namensgenerator ausspuckt und was sich irgendwie gut anhört. Ein (guter) Markenname ist wohl arrangiert, er ist ein Statement, aufgeladen mit Strategie und (positiver) Energie – und er bewirkt etwas beim Zielpublikum. Er wirkt nach, er löst etwas aus, er bewegt. Es geht um Emotionen! Und die sind am Ende kaufentscheidend.
So, kommen wir nun zu den 6 wertvollen DOS und den 3 fatalen DON’TS, wenn es darum geht, einen Markennamen zu finden.
Markennamen finden: 6 wertvolle DOS
1. Dein eigener Name als Markenname: Erfüllt er die Bedingungen?
Wenn du wie ich deinen eigenen Namen für dein Business nutzen willst, achte unbedingt darauf, dass er nicht zu lang ist und keine Bindestriche enthält. Er sollte leicht zu schreiben sein, auch wenn man ihn nur gehört hat. So gehst du sicher, dass deine Kunden ihn unproblematisch bei Google suchen und auch finden können.
Außerdem ist es wichtig, dass dein eigener Name weder zu häufig noch zu selten vorkommt. Der Markenname Sabine Müller bleibt zum Beispiel nicht auf Anhieb in den Köpfen deiner Kunden hängen, da sie diesen Namen schon zig Mal gehört haben. Und er ist dadurch auch online schwieriger zu finden.
Mit einem außergewöhnlichen und seltenen Namen hast du dafür das Problem, dass deine Kunden sich ihn nur schwer merken und nicht auf Anhieb wissen, wie er geschrieben wird.
Kurzer Test, um herauszufinden, ob sich dein eigener Name als Markenname eignet:
Schritt 1: Probier ihn einfach in der Praxis aus und lass deinen Namen von einer anderen Person schreiben.
Schritt 2: Bittet dein Gegenüber dich oft, deinen Namen zu buchstabieren? Das ist ein klares Zeichen, dass er als Markenname eher nicht infrage kommt.
2. Eigener Name: Gibt es bereits ähnliche?
Wenn dein eigener Name weder zu oft noch zu selten vorkommt und leicht zu schreiben ist, erfüllt er die wichtigsten Voraussetzungen, um dein Markenname zu werden. Jetzt solltest du unbedingt prüfen, ob es ein ähnliches Business mit deinem Namen im deutschsprachigen Raum gibt. Dafür kannst du erstmal bei Google und in den sozialen Medien recherchieren, um einen groben Überblick zu bekommen.
Als Nächstes steht dann der Markenschutz-Check an, um dir wirklich sicher zu sein, dass niemand deinen oder einen ähnlichen Namen für seine Marke verwendet. Hier eignet sich eine Recherche beim Patent- und Markenamt. Wenn du Näheres zu diesem Thema erfahren möchtest: In diesem Artikel kläre ich die wichtigsten Fragen zum Markenschutz und spreche mit der Markenrechtsspezialistin Ursula Bartel.
3. Erfundener Name als Markenname: Was ist dein Vorteil?
Wenn du nicht deinen eigenen, sondern einen erfundenen Namen als Markennamen verwenden willst, frag dich immer: Was bringt dir das? Was hast du davon?
Hier musst du abwägen, ob sich der Mehraufwand lohnt. Denn dir sollte bewusst sein, dass du bei einem erfundenen Namen – also einem Fantasiewort wie Audi oder Starbucks – immer mehr Arbeit reinsteckst. Schlau gewählt hilft ein Fantasiemarkenname aber auch wunderbar beim Image-Aufbau:
- So passt etwa ein Markenname wie Red Bull oder Monster perfekt zu einem Energy-Drink.
- Der Name Häagen-Dazs wurde deshalb für eine amerikanische Eismarke gewählt, um eine skandinavische Herkunft und Qualitätsanmutung bei den Kunden zu erzeugen.
- Duracell wiederum ist ein Name, der perfekt zu einer Batterie passt, die länger hält.
Oft habe ich Kunden, die sich einen großartigen Markennamen ausgedacht haben, hinter dem ihre ganze Story, ihre ganze Vision steckt. Meistens sind diese Fantasiewörter aber nicht als Name fürs Business geeignet, weil sie zu kompliziert sind. Der Mehraufwand, der dahintersteckt, steht in keinem Verhältnis. Auch für einen erfundenen Markennamen gilt also: Er ist gut merkbar und du brauchst nicht viel erklären. Denn die Wahrheit ist: Es kostet mehr Zeit, bis die Leute Bewusstsein, brand awareness, für deinen Markennamen entwickeln und bis deine Marke bekannt ist. Denn sie müssen dieses neue, erfundene Wort erst mal annehmen und dann mit deiner Marke verknüpfen.
Mein Tipp, um deinen Markennamen zu finden: Dein Markenname ist nicht der geeignete Ort, um deine Mission und deine Geschichte kreativ zu verpacken. Mach das lieber an anderer Stelle wie zum Beispiel beim Slogan. Dein Markenname erfüllt die simple Aufgabe, gut merkbar und online schnell auffindbar zu sein.
4. Markennamen finden mit einem vorhandenen Wort: Was bringt das?
Du kannst dich auch für ein vorhandenes Wort als Markennamen entscheiden. Dein Vorteil ist hier, dass die Leute das Wort schon kennen und wissen, wie es geschrieben wird. Du musst es also nicht komplett neu etablieren und sparst dir diese Arbeit. Trotzdem solltest du auch hier abwägen: Was hast du davon? Was spricht dafür?
Ein guter Richtwert für ein vorhandenes Wort als Markenname sind übrigens 5 Buchstaben. Apple ist da ein gutes Beispiel: Ein bestehendes Wort, das nichts mit Computern zu tun hat und gut merkbar ist. Denn es ist simpel und einfach.
5. Eigener Name mit Ergänzung: Wofür steht deine Marke?
Um einen passenden Markennamen zu finden, kannst du auch über deinen eigenen Namen mit einer Ergänzung nachdenken. Das ergänzende Wort sollte klar machen, worum es bei dir geht und zu deiner Markenpersönlichkeit und deinem Archetyp passen.
Mein Markenname ist zum Beispiel Theresa Ehsani – und ich nutze die Ergänzung „Markenpassionista“ sehr häufig. Meine Kunden erkennen sofort: Bei Theresa dreht es sich um Marken. Und die Ergänzung Passionista zeigt, wie ich als Mensch drauf bin und welche Markenpersönlichkeit hinter meiner Brand steckt. Ich nenne mich bewusst nicht Markenfee oder Markenprinzessin. Denn das würde nicht zu mir passen.
In meinem Beitrag über die verschiedenen Archetypen erfährst du noch mehr über das Thema Markenpersönlichkeit.
Hier bekommst du etwas Inspiration:
Gehst du mit Freundin, Rebellin, Königin, Zauberin, Chefin oder Komplizin in Resonanz? Oder kommt ein Markenname mit deiner Tätigkeit und einer Ergänzung wie Werkstatt, Lesson oder Manufaktur in Frage? Also zum Beispiel Blogwerkstatt, Yoga Lesson oder SEO-Manufaktur.
Hör in dich rein, um herauszufinden, was zu dir und deinem Business passt und gut klingt. Deine Markenpersönlichkeit bzw. dein Archetyp stellt dabei eine großartige Hilfestellung. Denn ganz wichtig ist: Du musst dich mit deinem Markennamen wohlfühlen, um mit deiner Marke selbstbewusst rauszugehen und dich zu zeigen.
6. Transformation: Was ist das Ergebnis?
Eine weitere Option, um den optimalen Namen für dein Business zu finden, ist: Deine Tätigkeit plus das Ergebnis, das deine Kunden durch die Zusammenarbeit mit dir erreichen. Der Markenname zeigt so direkt, was für deine Kunden möglich wird, und weckt positive Emotionen. Denn du sprichst an, was sie haben wollen. Hier musst du dir nur wirklich sicher sein, was deine Kunden als Transformation von dir erwarten. Und der Name sollte nicht kompliziert oder verwirrend sein.
Zwei Beispiele:
- Du bist Coach für Paare, die in ihrer Beziehung unglücklich sind, und integrierst das Ergebnis „Endlich Liebesglück“ in deinen Markennamen.
- Du begleitest Frauen, um ihre Finanzen in den Griff zu bekommen, und integrierst das Ergebnis „Finanzielle Unabhängigkeit“ in deinen Markennamen.
Beide Markennamen zeigen, wohin du deine Kunden bringst.
3 absolute DON’TS auf dem Weg, deinen Markennamen zu finden
Wenn es um den passenden Markennamen geht, gibt es einige häufige Fehler, von denen ich dir unbedingt abrate. Erfahre hier die häufigsten 3:
1. Abkürzungen
Verwende keine Abkürzungen und wahllose Buchstabenabfolgen für deinen Markennamen. Solche Namen sind schlecht merkbar, und das bedeutet für dich mehr Arbeit, um deine Marke aufzubauen und bekannt zu machen.
Zu den 20 wertvollsten Marken in Deutschland gehören zwar ALDI, NIVEA, AUDI und SAP. Aber hinter diesen Unternehmen stecken eine jahrzehntelange Geschichte, ein riesiges Budget und ein großer Marketingapparat, die die Marken dahin gebracht haben, wo sie heute stehen. Vor allem über den Faktor Zeit haben sie es geschafft, sich in den Köpfen der Wunschkunden zu positionieren. Das sind andere Voraussetzungen als bei einer One-Woman-Show. Deshalb rate ich meinen Kunden von dieser Variante ab.
2. Markennamen ändern
Änderst du deinen Markennamen – wegen einem Rebranding oder weil du geheiratet hast –, bedeutet das immer einen Rückschritt für deine Sichtbarkeit. Du investierst also erst mal wieder Zeit und Arbeit, damit sich dein neuer Markenname bei deinen Kunden etabliert.
In meinen Augen sind dein Markenname und dein Name als Privatperson zwei Paar Schuhe. Wenn du den Nachnamen deines Mannes annimmst, kann dein Business trotzdem weiter unter deinem alten Namen laufen. So empfehle ich es zumindest meinen Kunden. (Mehr dazu hier.)
Genauso sehe ich es bei einem Rebranding, das ich oft begleite. Hier hast du andere Möglichkeiten, um deine Marke neu zu definieren: das Logo, den Claim, das Design. Gerade der Claim ist ein sehr oft komplett unterschätzter bzw. vernachlässigter Teil deiner Marke, in dem sehr viel Potenzial steckt. Lass den Markennamen stehen, wenn du auf unnötige Arbeit verzichten willst.
3. Fremdsprachen
Ein weiterer Fehler, von dem ich dir unbedingt abrate, sind Fremdsprachen im Markennamen. Vielleicht klingen Ausdrücke aus anderen Sprachen modern. Aber du weißt nie, wer von deinen Kunden den Namen versteht und wie er in anderen Sprach- und Kulturkreisen ankommt. Das verkompliziert das Ganze unnötig und macht es dir schwieriger, deinen Markennamen bekannt zu machen.
Einen Markennamen finden, mit dem du dich zu 100 % wohlfühlst
Das Problem hinter der einem oft suboptimalen Namen liegt oft auch darin, dass er komplett losgelöst vom Markenfundament, der eigentlichen Message und der Markenidentität entwickelt wird. Das ist keine gute Idee, denn in der Wahrnehmung, im Gedächtnis der Kunden sollten der verbale und der visuelle Fokus der Marke sowie der Markenname perfekt zusammenspielen.
Ein passender Markenname hat Kraft und unterstützt dich im Aufbau deiner starken Marke. Lass dir für die Suche Zeit und horch in dich rein, ob du hinter deiner Entscheidung stehst. Ist da ein Funke Unwohlsein oder Zweifel, wird es dir schwerfallen, mit deinem Markennamen rauszugehen und dich zu zeigen.
„Ein klug gewählter Name ist immer noch das beste Startkapital.“ (Armin Jochum)
Ich hoffe, dass dir meine Tipps dabei helfen, einen Markennamen zu finden, der die Grundbedingungen erfüllt und zu dir und deinem Business passt. Hol dir gerne auch meine kostenlose Masterclass „5 Steps zur starken Marke“. Und dann gehst du mit voller Kraft in die Sichtbarkeit und arbeitest weiter an deinem Erfolgsfundament: deiner starken Marke.
Verrate mir gerne: Hast du schon einen Markennamen gefunden? Und wie zufrieden bist du damit? Oder bist du noch auf der Suche?
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